Reise entlang der Mosel oder Geburtstagsflucht – ein Reisebericht

von | Okt 2, 2024 | unsere Touren | 0 Kommentare

Bei Stefan stand ein runder Geburtstag an (2023). Als klar war, dass er lieber verreisen statt feiern wollte, haben wir uns eine Route zurecht gelegt, die über ein Weingut in Mainz die deutsche Weinstraße entlang führen sollte.
Doch weil unsere erste Station, entgegen unserer Planung an dem Abend geschlossen hatte, entschieden wir uns spontan die Route von “hinten” abzufahren. Aber es sollte so auch nicht kommen…

Hier kommt der Bericht unserer Reise entlang der Mosel.  😉

Unser erster Stopp: Koblenz

Koblenz ist eine interessante und schöne Stadt. Sie liegt im nördlichen Rheinland-Pfalz und gehört zu den ältesten Städten Deutschlands. Dort fließt am Deutschen Eck die Mosel in den Rhein. Neben der Festung Ehrenbreitstein, ein Punkt der jedes Jahr etliche Besucher anzieht, gibt es in Koblenz noch einige schöne Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Zum Beispiel, das Kurfürstliche Schloss, die Altstadt mit den “vier Türmen” oder die Liebfrauenkirche.

Da der bekannteste Stellplatz direkt am Rhein total überfüllt war und der dazugehörige Campingplatz, wie wir finden völlig überteuert ist, haben wir nach einem weiteren Stellplatz etwas außerhalb gesucht und auch gefunden. Der Reisemobil-Stellplatz Koblenz (Hans-Böckler-Straße 1A) liegt in einem Industriegebiet, unweit des Rheins.

Mit den Fahrrädern waren wir in ca.10 Minuten in der Koblenzer Innenstadt.
Wir schlenderten durch die wunderschöne Altstadt und haben am Deutschen Eck die Aussicht genossen.
Dort war gerade Bierfest, dadurch konnten wir leckeres Bier aus der Koblenzer Brauerei probieren.

Wohnmobil auf dem Stellplatz in Koblenz
Wohnmobilstellplatz Koblenz
Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Koblenz, Deutsches Eck
Kaiser-Wilhelm-Denkmal
Deutsch Eck Koblenz, wo Rhein und Mosel ineinander fließen
Deutsches Eck Koblenz
vier Türme in der Koblenzer Altstadt
die Vier Türme
schöne Gasse in Koblenz
Koblenz Altstadt
Rheinblick mit Schifffahrt und die Festung Ehrenbreitstein im Hintergrund
Blick auf die Festung Ehrenbreitstein und den Rhein

Cochem zu Fuß entdecken

Nach zwei Nächten haben wir unsere ursprüngliche Route gänzlich über den Haufen geworfen und es ging weiter mit unserer Reise entlang der Mosel. So sind wir in Cochem gelandet. Dort sind wir zunächst zu Fuß durch das kleine Städtchen mit den alten Fachwerkhäusern spaziert.

Entdeckungen wie “Oh, guck mal eine sehr schmale Gasse, lass uns mal gucken wo die hinführt.”, haben uns viele Treppenstufen und Höhenmeter später zu einer hervorragenden Aussicht auf die Reichsburg Cochem geführt.

Zu dieser beeindruckenden Burg aus dem 12. Jahrhundert, die hoch über der Stadt thront, wanderten wir am nächsten Tag. (wenigstens zwei Tage Cochem, sollte man sich gönnen, dachten wir uns ?)

Wir haben eine Führung durch die Burg gemacht und die wunderschöne Aussicht auf die Mosel genossen. Anschließend haben wir lecker gegessen und uns eine gemütliche Schifffahrt auf der Mosel gegönnt. Cochem ist definitiv einen Besuch wert!

Gestanden haben wir auf dem Stellplatz an der Nordbrücke. Der Platz bietet Platz für mindestens acht Wohnmobile. (Je nachdem wie groß diese sind.) Der Platz direkt zwischen Mosel und Moselstraße einer Hauptverkehrsstraße war morgens unser Wecker, also recht laut und stark befahren. Aber als wir dann einmal wach waren, haben wir es irgendwie ausgeblendet. ? Das allerbeste war für uns, dass wir Eddie so in Stadtnähe und direkt an der Mosel parken konnten.
Der Stellplatz hat lediglich von 8 bis 19uhr Parkgebühren von einem Euro pro Stunde kostet. Macht 11€ am Tag (inkl. Nacht).

Traben-Trarbach auf dem Weingut

Etwas weiter an der Mosel entlang findet sich ein weiteres schönes Örtchen, an dem wir Halt machten, Traben-Trarbach.
Zum Geburtstag (in Cochem) schenkte ich Stefan, nicht ganz uneigennützig, einen Stellplatzführer, den Winzer Atlas 2023. Dieser beinhaltet eine Gast-Vignette, mit der man naturnah und idyllisch in den Weinbergen oder urig im Hof übernachten kann. Die Winzer freuen sich natürlich, wenn man sie mit dem Kauf von Wein etwas unterstützt. Aber das ist für uns als Weinliebhaber selbstverständlich.

So kamen wir auf dem Weingut Trossen unter, das einen wunderschönen Blick auf die Mosel und Weinberge bot.
Leider konnten wir an dem Tag keine Weinprobe genießen, aber eine kleine Weinberatung und etwas Wein haben wir bekommen.

Am Nachmittag schlenderten wir durch die gemütlichen Gassen von Traben-Trarbach und entdeckten wieder einen schmalen Weg hinter einem Haus…. “Wo der wohl hinführt?” ?

Wieder viele Höhenmeter und Treppenstufen später, an vielen Weinreben vorbei, kamen wir zum Kriegerdenkmal (Obelisk), das hoch über Traben-Trarbach steht. Und noch ein kleines Stückchen weiter fanden wir dann die Burgruine Grevenburg, welche 1734 von den Franzosen erobert und zerstört wurde. Die Burgruine bietet einen herrlichen Blick auf Traben-Trarbach und die Mosel.

Wunderschönes Bernkastel-Kues

Als nächstes haben wir Bernkastel-Kues besucht, welches sich als wunderschönes Städtchen entpuppte. Die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und engen Gassen ist wirklich sehenswert. Wir haben dort einen historischen Weinkeller entdeckt und nach der Besichtigung direkt mal den schmackhaften Wein probiert. Der war so lecker, dass wir einige Flaschen mitgenommen haben.

Auch in Bernkastel-Kues gibt es weitere tolle Sehenswürdigkeiten, wie die Burgruine-Landshut, das Weinmuseum oder das Spielzeug und Ikonenmuseum.

Aber leider konnten wir auf dem Parkplatz, auf dem wir direkt an der Mosel standen nicht übernachten. Es ist ausdrücklich verboten. Schade eigentlich, damit könnte sich die Stadt durchaus ein paar Touristen mehr in die Stadt holen, die auch 1 bis 2 Tage länger bleiben.

Es lohnt sich auf jeden Fall, etwas Zeit in Bernkastel-Kues zu verbringen und von daher werden wir auch wieder kommen.

Freundliches Idar-Oberstein

Da wir noch keinen Platz für die Nacht hatten, fihren wir als nächstes nach Idar-Oberstein. Eine freundliche Stadt in Rheinland-Pfalz, die für ihre Edelsteinindustrie bekannt ist. Da wir recht spät ankamen, radelten wir mit den Rädern in die Innenstadt. Das Deutsche Edelsteinmuseum konnten wir leider nicht mehr besuchen. Vielleicht das nächste Mal. ?

Das Zentrum an sich empfanden wir als nicht so schön. Da hatten wir nach den schönen malerischen Orten mit den ganzen Fachwerkhäusern mehr erwartet. In der Brauerei konnte man jedoch leckeres Bier genießen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir spät ankamen und nur einen halben Tag für Entdeckungen Zeit hatten.
Falls Ihr Idar-Oberstein besser kennt und der Meinung seid, wir sollten uns die Gegend nochmal genauer anschauen, sind wir für Tipps und Vorschläge offen. Schreibt uns dann gern in die Kommentare. ?

Der Stellplatz in Idar-Oberstein war sehr geräumig und ruhig gelegen, man hatte viel Platz in den Parzellen. Mit der Bepflanzung sah es nicht nur sehr gemütlich aus. Wir haben den Abend zusammen mit anderen Campern, die sich einen kleinen Wagen selbst ausgebaut haben verbracht. Nette Gespräche und ein sehr interessanter Ausbau, den wir begutachten durften.

Auf zum letzten Ziel

Am nächsten Morgen ließen wir es ruhig angehen und haben uns nach einem ausführlichen Frühstück aufgemacht, um Bekannte zu besuchen.

Im Navi hatten wir nach Ankunft in Koblenz die Autobahnen ausgeschaltet. Die Strecken die wir dadurch entlang der Mosel gefahren sind, waren traumhaft schön. Aber die Strecken, die uns jetzt teilweise geboten wurden, waren doch abenteuerlich. Steilwände, enge Straßen mit Serpentinen und entgegenkommenden Auto. An einigen Stellen dachte ich nur, hoffentlich kommt uns hier keiner entgegen.

Angekommen in einem kleinen Dorf haben wir einen schönen und geselligen Nachmittag verbracht. Nach dem Abendessen ging es dann los zum letzten Ziel unserer Reise, nach Heidelberg.

Universitätsstadt Heidelberg

In Heidelberg sind wir dann erst nachts angekommen und wie sollte es anders sein, der Stellplatz war voll.

Nebenan gab es einen Parkplatz, auf dem neben PKWs auch bereits LkWs, ein Bus und andere WoMo’s standen. Da wir müde waren stellten wir uns dazu. Etwas unsicher, ob das okay ist gingen wir noch ein Stück über den Platz und trafen ein nettes älteres Paar. In dem Gespräch wurde mir nahegelegt, dass ich etwas lockerer werden muss, was das anbelangt. Naja, was soll ich sagen, ich denke sie haben Recht. ?

Am nächsten Morgen wurden wir von vielen zuschlagenden Autotüren geweckt. Auf einem anderen Platz in der Nähe war Trödelmarkt und auf dem Parkplatz standen neun lange Reihen voll mit Autos und wir mittendrin. Nach einem gemütlichen Frühstück schlenderten wir zum Start in den Tag auch über den riesigen Trödelmarkt. Danach fuhren wir mit der Straßenbahn in die Heidelberger Altstadt.

Vom Charme der Universitätsstadt haben wir uns bei einem Spaziergang durch die Gassen verzaubern lassen. Dabei entdeckten wir eine Bar die uns schon mit guter Rockmusik lockte…dann hieß diese auch noch “betreutes Trinken”. Jeder der uns kennt weiß, dass das ausprobiert werden muss. ? Das Bier (wir haben mehrere Sorten probiert) schmeckte wirklich gut, super temperiert und flott am Tisch. Weil unser Frühstück schon eine Weile her war, verhalf uns der “Bar-Man” zu einer erneuten Grundlage. →eben betreutes Trinken. Top Service, wir kommen wieder. ? (Zu dieser Lokalität gibt es bald noch einen extra Bericht)

Und wieder Stufen

Der Tag hatte noch einige Stunden zu bieten, also entschieden wir uns, wir laufen hoch zum Heidelberger Schloss. Und täglich grüßt das Murmeltier: nach gefühlt unzähligen Stufen später (laut Internet 1600 Stufen) haben wir uns das große Fass im Schloss angesehen und die Aussicht auf die Stadt genossen. Sehr zu empfehlen ist das Apotheker-Museum im Schloss Heidelberg. Man kann neben alte Apothekeneinrichtungen aus dem Barock und dem Biedermeier auch eine Arzneimittelsammlung, geheimnisvolle alten Gerätschaften wie Destillierapparaten, Gefäßen aus farbig glasierter Keramik, schwere Mörser, jahrhundertealte Waagen und viele andere Kostbarkeiten der Pharmaziegeschichte sehen.

Nach dem ausführlichen und interessanten Rundgang im Schloss,wollten unsere Bäuche gefüllt werden. ? Im Biergarten der Kulturbrauerei Heidelberg fanden wir nicht nur ein gemütliches Plätzchen, sondern auch schmackhaftes Bier und leckeres Essen. Die Bedienung war freundlich und die Bestellung schneller am Tisch, als wir gucken konnten. Klasse Service auch hier.

Nach dem Abendessen liefen wir zurück zur Straßenbahn und fuhren zurück zum Wohnmobil, wo wir unseren letzten Urlaubsabend ausklingen ließen. Am nächsten Tag ging es zurück nach Hause.

Insgesamt war unsere Reise entlang der Mosel, sprich die Geburtstagsflucht-Tour ein tolles Erlebnis und wir haben viele schöne Orte und Landschaften gesehen. Besonders beeindruckt hat uns die Vielfalt an Weingütern und die Möglichkeit, die verschiedenen Weine zu probieren.

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